Wenn Opas grooven

Also ich bezeichne jetzt mal die Angehörigen meiner Generation als Opas und Omas, und ich springe jetzt mal um etwas mehr als eine Generation zurück in jene Zeit, als unsereiner in schummrigen Discos stundenlang abtanzte. Geld, unsere Stars live zu sehen oder zu hören, hatten wir damals nicht, und oft gab es keine Platten, sonder lediglich einen Radio-Mitschnitt auf Kassette (heißt mit den Mitteln von heute "Illegaler Download").

Zurück nach 2009. Der Belgische Handy-Provider Proximus hatte irgend etwas zu feiern und lud zu einem Konzert in den Sportpaleis von Antwerpen ein, in die Mega-Disco Proximusfever mit Gloria Gaynor, Sister Sledge, Boney M, Weather Girls, John Leee (Imagination), Eruption und The Gibson Brothers.

Tja, da waren sie, knapp 15.000 (fast ausverkauft) von meiner Generation, ohne Kinder, einige mit ihren Enkeln, zum swingen und grooven. The Gibson Brothers und Gloria Gaynor haben noch Saft und Kraft, sie haben uns von den Stühlen gerissen, sie haben überlebt.
Die Weather Girls, die ich kannte, gibt's nicht mehr.
Ein Stich ins Herz war Boney M, ein kranker, abgemagerter, alter Mann, der ohne Jacke über die Bühne schlich; es ist zum Heulen, das jemand noch so sein Geld verdienen muss.
Der Rest war vergangene Herrlichkeit.

Für 37 Euro und 2x eineinhalb Stunden Autofahrt gab es gestern im Gesamtpaket, was ich mir damals einzeln nicht leisten konnte. Für Gloria Gaynor und die Gibson Brothers hat es sich gelohnt.

Dokumente:

• Veranstaltung von gestern in kärglicher Handy Qualität
• The Gibson Brothers (Videomix, Geschichte und aktuell)
• Queen Gloria, fast 60, wie sie zur Zeit auftritt, würdig, in Hosenanzug mit Glittermantel, vor ihren jung gebliebenen Fans, zu denen ich gehöre. Es hätte gestern in Antwerpen sein können, Aufnahme ist wahrscheinlich von Januar 2009 in Houston.