2009-08-23

Aufgewacht

Seit Donnerstag sind wir wieder zu Hause, der Traum der Asienweltreise ist zu Ende, die Wirklichkeit hat uns wieder. Es gibt noch viel zu berichten, die Zeit war zu kurz, alles auf den Blog zu setzen, auf mich warten 15 GB Fotos und 60 GB Videos, die ich noch aufarbeiten muss. Ich werde einiges nachreichen, alle Blogeinträge überprüfen, wenn nötig updaten und mit besserem Videomaterial versehen; die jetzigen sind einfachste Qualität, da die Verarbeitung besserer Qualität viel zu lange gedauert hätte. Ich war da lieber auf der Strasse als vor dem Monitor :-). Bis zum Jahresende gebe ich mir Zeit für diese Aufgabe.

2009-08-19

Abschied von Taiwan


Es ist soweit, heute Abend beenden wir unsere sechswöchige Asienreise und fliegen zurück nach Haus. Nach 16 Tagen verlassen wir Taiwan. Es war der ergreifendste Teil unserer Reise; mehr als die Hälfte unseres Aufenthaltes stand unter dem Einfluss von Taifun Morakot. Er wurde von den Menschen zunächst mit einem Lächeln empfangen, da er das Ende einer Dürreperiode versprach. Aber er hinterließ Taiwan in Tränen: Morakot forderte mit einer Sintflut im Süden der Insel die meisten Menschenleben, die je ein Taifun in Taiwan forderte, er brachte dem Land unvorstellbare Überschwemmungen und gestaltete ganze Landschaften neu. Keiner hatte das vorausgesehen. Ich habe darüber hier mehrfach berichtet. Die Mneschen leiden noch immer darunter.

Gestern hat die die Jugend Taipehs die Götter aus den Tempeln geholt und in einer feierlicher Prozession mit viel Lärm durch die Straßen getragen, damit diese die bösen Geister vertreiben; ich werde später darüber berichten, hier nur ein kleiner Clip.

Eric und ich danken unseren Gastgebern Greta und Emmanuel und bezeugen den Menschen unseres Gastlandes unser aufrechtes Mitgefühl.





2009-08-17

Wenn ein Windspiel ohne Wind spielt ...

... setzen andere Kräfte es in Bewegung:
Ein Seebeben 190 km östlich von Taiwan mit Stärke 6.5 im Epizentrum um 8:00 h örtlicher Zeit (UTC+8) sorgte in Taipeh für Schwingungen der von der Stärke 2. Erst machte das Windspiel uns wach, dann wackelte das Bett, und in der Küche tanzten wieder die Schneebesen.

2009-08-16

Taiwan in Tränen

Gestern war touqi. Das ist ein alter Glaube, der besagt, daß am siebten Tag nach dem Tod der Geist des Verstorbenen zurück nach Hause kommt. Die Familie und Freunde müssen sich darauf vorbereiten und in vorgeschrieben Ritualen den Verstorbenen zu einem besseren Ziel begleiten. Dafür durften Evakuierte zurück zu den Orten des Unglücks.

Lest weiter hier (Englisch).

2009-08-15

Weniger Dessert für Taiwaner

Ich sitze ja mitten drin, inzwischen wieder in Taipeh, und ich sehe die Fernsehbilder und lese die (englischsprachigen) Zeitungen. Aber ich schreibe hier nicht drüber, was nicht auf Google und YouTube zu finden ist, wer sich halt für spektakuläres interessiert.

Ich gebe hier weiter, was ich selber erlebe, und nicht was ich (von Ausnahmen abgesehen) zitieren müsste (das z.B. 50.000 Soldaten im Krisengebiet im Einsatz sein sollen, um zu helfen. Das sollte man sich mal vorstellen, 50.000 Bundeswehrsoldaten im Katastropheneinsatz in den Alpen, dann weiß man, was hier passiert ist).

Was ich wiedergeben kann ist das Schicksal des einzelnen Taiwaner, der indirekt betroffen ist, z. B. das traurige "Sorry, no water" des Hoteliers im Süden, der seine Gäste an seine Nachbar abgeben musste und der nicht in der Zeitung steht

Gestern waren wir nach einer knappen Woche wieder einkaufen in einem kleinen Supermarkt in Taipeh. Unsere erschreckten Gastgeber machten uns darauf aufmerksam, das die Preise für frische Lebensmittel (Germüse, Obst, Milch usw.) in die Höhe geschnellt sind. Taiwaner essen z.B. besonders süße Kirschtomaten zum Nachtisch, zusammen mit einem Stück Wassermelone und Ananas. Kirschtomaten im Pack von 600 g kosteten vorige Woche (umgerechnet) 80 Eurocent, jetzt 2 Euro! Und die Regierung hat soeben bestätigt, daß mit einer mehrmonatigen Verteuerung von Frischprodukten zu rechnen ist. Das trifft alle Taiwaner, aber solche Meldungen sehe es nicht zurück in europäischen Agenturen.

Die Folgen von Morakots Sintflut sind noch nicht abschätzbar...

"Wenn in Taiwan ein Hotel umfällt"

Der Titel ist ein Zitat.

Eines der wenigen theoretischen Konzepte aus meinem Publizistik-Studium, das ich in meiner Arbeit als Journalist voll und ganz bestätigt gefunden habe, ist die Nachrichtenwerttheorie. Grob gesagt: Je weiter weg ein Ereignis stattfindet und je weniger Tote es gibt, desto geringer die Chance, dass es in den Medien auftaucht. Besonders im Fernsehen.

Taiwan ist ein Paradebeispiel dafür. Hier müssten schon die Chinesen einmarschieren, damit die deutschen Medien sich wirklich flächendeckend für dieses Land interessieren. Oder ein schlimmes Erdbeben müsste sich ereignen, wie 1999. Oder ein besonders heftiger Taifun.

Und genau das ist nun passiert. Morakot ist über Taiwan hinweggezogen. (mehr)

Dieser Blogeintrag von Klaus Bardenhagen spricht mir aus der Seele.

2009-08-13

ROAD CLOSED

Wir sind auf dem Rückweg aus dem Süden von Taiwan Richtung Taipeh im Norden. Emmanuel war mit uns die Westküste herunter gefahren und wollte die Ostküste wieder hinauf fahren. Daraus wurde nichts. Zur Zeit sind alle Ost-West-Verbindungen des Landes über die Berge unterbrochen, die Passstraßen sind alle mit Schlamm verschüttet, von der einzigen Schnellstraße zwischen Ost und West fehlt in den Bergen irgendwo ein Stück, weg gefressen von Morakots Sintflut. Der Ostteil Taiwans bleibt uns verschlossen.

Auch der Rückweg Über die Westküste gestaltet sich schwierig, zahlreiche Flussbrücken sind gesperrt, um Schäden an den Säulen zu reparieren und die Statik zu überprüfen. Alle Flüsse im Südwesten waren in nie erlebter Weise aus den Flussbetten gestiegen, um die Wassermassen aus den Bergen abzutransportieren, nachdem Morakot das Land bereits verlassen hatte. Die Flüsse kehren nun zurück in ihr altes Bett, und an den neuen Ufern geben sie dem Land die Bäume zurück, die sie aus den Bergen mitgerissen haben. Ganze Landstriche in Flußnähen und Strände in den Mündungsgebieten sind übersät mit kahlen Baumstämmen, Ästen und Zweigen.

In einigen Dörfern an den Bergrändern stehen Kolonnen von leeren Bauschutt-LKW und Soldaten auf Transporten, die auf ihren Einsatzbefehl in die Berge warten. Für sie sind Straßen reserviert, die für den allgemeinen Verkehr gesperrt sind. Wer von A nach B will, muss in diesen Tagen über C, D, E usw. fahren, doppelte km und Zeit einkalkulieren. ROAD CLOSED ist in z.Zt. das meist eingesetzte Sonderverkehrszeichen in Süd- Taiwan.


Ein gewaltiger Notstandsplan ist hier angelaufen. An allen Ecken und Enden Polizei und Verkehrsregler, die die Verkehrsströme umleiten. Und dabei bewegen wir uns lediglich am Randes der Notstandsgebiete, die sind abgeschlossen. Das Verkehrsmanagement macht einen professionellen Eindruck, Taiwan hat Erfahrung im Umgang mit Naturkatastrophen.

Die Weltpresse ist inzwischen wieder abgezogen, man hat die Toten gezählt, Schadenssummen addiert und spektakuläre Bilder übermittelt. Wie tiefgreifend die Infrastruktur geschädigt ist, erleben nur Taiwaner, oder versprengte Touristen wie wir, die vom Süden in den Osten wollte und im Westen angekommen sind.

ps: Sorry für das schlechte Layout, die Internetverbindung ist hier zu langsam, und ich bin müde und gehe ins Bett. Das wird repariert, wenn ich wieder zu Hause bin.

update 15.8.
Der Grund, warum wir nicht in den Osten kamen, ist keine ausgefressene Straße, sondern ein neues Flussbett. Das nachfolgende Foto habe ich Taipeh Times entnommen. Daraus wird deutlich, daß der dortige Fluß sich ein neues Flussbett gesucht hat. Die für den Ost-West-Verkehr wichtige Verbindung "Schnellstraße 9" ist, für die nächsten 6 Monate unterbrochen, auch die dort parallel laufende Zugverbindung.

Man stelle sich vor, über Nordrhein-Westfalen würde sich eine derartige Sintflut ergießen, der Rhein würde sich ein neues Flußbett am Hohenzollernring graben und Dom und Hauptbahnhof würden sich fortan auf einer Sandbank erheben. So ähnlich jedenfalls ergeht es den Menschen dort.





2009-08-11

Der Trug des Smaragd

Lange bevor Morakot am 2. August über dem Pazifik geboren wurde, hatte Emmanuel eine Reise für uns in den Süden von Taiwan vorbereitet. Über Umwegen haben wir das Ziel innerhalb von zwei Tagen geschafft. Je weiter wir gen Süden fuhren, je deutlicher wurden Spuren der Verwüstung durch Überschwemmungen. Morakot (thailändisch für Smaragd) hat das Land nach einer extremen Periode der Trockenheit mit viel Regen vor Notstandsgesetzen zur Wasserversorgung bewahrt und den (Reis-) Bauern die Hoffnung auf eine gute Ernte zurückgegeben. Einen Tag später, als der Morakot über das Land gezogen war, hat er die Wasserschleusen hinter sich noch mehr geöffnet und dem Süden die übelsten Überschwemmungen der letzten 50 Jahre beschert. Darum ist Morakot in Taiwan nachträglich als Jahrhunderttaifun in die Geschichte eingegangen: Viele Tote und Vermisste, Obdachlose, zerstörte Existenten. Wir haben in Taipeh nicht viel davon mitbekommen, aber jetzt, zwei Tage später.

Der kleine Touristenort im äußersten Süden der Insel, in dem wir sind, hat keine Wasserversorgung mehr, der Hotelier, bei dem Emmanuel gebucht hatte, hat uns mit einem traurigem "Sorry, no water", an seinem Nachbarn, der eine Zisterne hat, verwiesen; der wiederum freute sich über das extra Geschäft. Von einem zum anderen Tag hat dieses kleine Ferienparadies im Süden Taiwans kaum noch Touristen, der quirlige Badestrand, wo die Naturgewalten reißender Gebirgsflüsse und peitschende Seebrandung aufeinander trafen, ist verwüstet, Menschen suchen im Strandgut nach Brauchbaren, Kinder spielen mit flüchtenden Einsiedlerkrebsen. Es gibt hier keinen frischen Fisch mehr, von dem die meisten Restaurants leben, die seenahen Aquakulturen haben in der Sintflut ihre Fische, Krabben und Krebse an das Meer "verloren".

Wir haben nicht alles geknipst und gefilmt, was wir hätten aufnehmen können, dazu sind die Menschen hier zu traurig. Gleichwohl, ich habe mein bestehendes Picasa Album aktualisiert. Aber die Menschen lächeln in ihrem Kummer und räumen auf. Taiwan lebt mit Taifunen wie wir mit Gewittern, aber der Smaragd war segensreich und hinterhältig zugleich: der Insel hat er lang ersehntes Wasser gebracht, den Süden hat er gestraft, warum auch immer, keiner hat es voraus gesehen, keiner.

2009-08-09

Wer hat den längsten?

So wie spätpubertierende Jünglinge mit der Länge ihrer Manneskraft um die Gunst der Mädels wetteifern, konkurrieren die Bürgermeister der Städte Taipeh und Dubai, wer den höchsten Turm in seiner Stadt hat. Ich spreche von Taipeh 101 und Burj Dubai. Wie dem auch sei, wir waren auf der höchsten Aussichtsplattform und dem schnellsten Fahrstuhl der Welt. Aber seht selbst:



Unser Gastgeber Emmanuel fährt mit uns morgen in den Süden. von Taiwan Wie weit wir kommen, wissen wir noch nicht, weil Morakot im Süden Unheil angerichtet hat. Und wann ich wieder Internet habe, weiß ich auch noch nicht. Bis bald.

2009-08-08

Chaostheorie

Jeder weiß, was er von Wettervorhersagen zu halten hat; entweder sie treffen ein oder auch nicht. Bislang hat kaum eine Vorhersage über Fortbewegung und Stärke von Morakot gestimmt. Man geht in der Vorhersage immer vom ungünstigsten Modell aus. Ein Taifun ist ein unberechenbares Gebilde.

Gestern Abend gingen wir bei orkanartigen Stürmen und heftigem Regen ins Bett, mit düsterer Wetterprognose für die nächsten zwei Tage.

Heute morgen begrüßen uns Vögel und Zikaden, die wir seit drei Tagen nicht mehr gehört hatten, und die Hunde sind auch wieder da. Die Sonne bricht sich durch schwere Regenwolken, aus denen in der Ferne noch ein paar Eimer Wasser fallen. Windstill. Die ersten Flugzeuge Richtung Taiwan sind bereits in der Luft.

Taifun Morakot ist innerhalb weniger Stunden in sich zusammengebrochen und dümpelt als Schlechtwettergebiet der Kategorie "Tropical Storm" auf dem Pazifik herum.

Stichwort: Chaostheorie

update 9.8.
Die Chaostheorie wurde doppelt bestätigt: Während der Norden von Taiwan mit seiner Hauptstadt Taipeh am 8.8. zum Alltag zurückfand, ist für alle unerwartet in den letzen 24 h im Süden des Landes im Nachzug des Sturms (Marokat ist kein Taifun mehr im Sinne der Definition, sondern ein sogenannter "Tropical Storm" ) eine ungekannte Wassermasse vom Himmel gefallen, die zu den übelsten Überschwemmungen der letzten 50 Jahre in Taiwan geführt hatte. Die Fundamente eines Hotels wurden unterspült, und es sackte ein. China evakuiert (erst jetzt) ca. 1 Millionen Menschen aus dem gefährdeten Gebiet, wie gesagt, nicht aus Angs vor hohen Windgeschwindigkeiten, sondern aus Angst vor dem vom Himmel fallenden Wassermassen.
Quellen: (1) und (2)


2009-08-07

Der Tanz des Schneebesen

Statusmeldung:
Morakot quält sich mit einer für einen Taifun ungewöhnlichen Langsamkeit (ca. 12 km pro Stunde) mit seinem Zentrum ca. 120 km südlich von uns über die 180 km breite Insel, Regenstärke und Windgeschwindigkeit nehmen hier noch immer zu. Außenaufnahmen sind, wie erwähnt, nicht möglich. Aber ich kann Innenaufnahmen anbieten.

Zur Erinnerung: Wir befinden uns im 14. Stock eines 15-stöckigen Hochhauses. Emmanuel hat alle Fenster hermetisch abgeschlossen, in der Wohnung herrscht, wie ein Kerzentest beweist, kein Luftzug. Die Badewanne hat er vo 24 h voll laufen lassen und seitdem nicht mehr berührt.

Trotzdem: Die Badewanne ist ein Wellenbad, und in der Küche tanzt der Schneebesen mit dem Dosenöffner. Warum?


Wer es nicht weiß, hier die Erinnerung an den Physikunterricht.

Zwangspause

Es ist hier jetzt Mittag, wir hatten eine ruhige Nacht, da unser Zimmer an der windleeren Seite liegt, die Fenster an der Ostseite knacken und bewegen sich etwas nach innen, wenn die Böen drauf stehen. Der Taifun überschreitet in diesen Stunden mit seinem Zentrum die Küste von Südost nach Nordwest.

An meinem heutigen Geburtstag sitzen wir nun fest, in einer geräumigen Wohnung unseres Gastgebers im 14. Stock, 400 m über Taipeh, luxuriös; im Erdgeschoss gibt es ein Schwimmbad. Wenn wir aus dem Fenster schauen, sehen wir, daß der Regen nicht von oben nach unten fällt, sonder von links nach rechts, manchmal umhüllen uns für Sekunden die Wolken. Der Turm 101 von Taiwan ist im Augenblick nicht zu sehen. Wir können z.Zt. nicht vor die Tür, zu windig, ca. 80 mph (= 130 kmh) laut weather.com, das entspricht Windstärke 12.

Das öffentliche Leben ist stark eingeschränkt. Die meisten haben einen extra freien Tag heute, die Büros sind geschlossen, die Schulen, die Uni, der Flughafen, die Börse, .... Busse fahren eingeschränkt, Taxis machen heute gute Geschäfte

Es gibt kaum Schäden außer einige Modderlawinen. Die im kritischen Bereich angelangten Wasservorräte des Landes werden aufgefüllt, die Natur kriegt ihre grüne Farbe zurück. Die Taiwaner freuen sich über Morakot.

Ich habe heute noch keine eigenen Fotos oder Clips anzubieten, der Regen verbietet mir Außenaufnahmen mit den Kameras. Aber einen Satellitfilm vom Internet kann ich verlinken.

2009-08-06

Kategorie 2

Der Regen hat nachgelassen, der Sturm nimmt zu. In nie gesehener Geschwindigkeit ziehen Wolken über die Stadt. Im Ortsteil Shilin von Taipeh, wo wir z.Zt. wohnen, ist die Straßenbeleuchtung ausgefallen oder abgeschaltet. Kategorie 2 entspricht einer Windgeschwindigkeit von 96-110 mph, das sind ca. 175 km/h. Windstärke 12 = Orkan in Europa entspricht 130 km/h. Aber soweit sind wir noch nicht. Das Zentrum des Taifun ist noch ca 12-15 h von uns entfernt. Die Prognosen ändern sich stündlich. Hier ein Screenshot von weather.com von jetzt (roter Kreis: Taipeh) und unsere Position.



Vorbereitung auf einen Taifun

Taipeh erwartet nach einer ungewöhnlichen Trockenzeit seinen ersten Taifun dieser Saison. Seit heute morgen regnet es. Von zwischenzeitlichen Schauern mit Aufheiterungen hat sich die Wetterlage auf Dauerregen umgestellt mit zeitweise heftigen Platzregenschauern und Windböen.

Die Menschen reagieren gelassen, aber bestimmt auf den Taifun Morakot, der mit seinem Zentrum in der Nacht von Freitag auf Samstag in Categorie 3 von 5 das Festland erreichen soll:
  • Gullideckel werden von Laub befreit
  • Stadteinigung säubert die Kanalisation an kritischen Punkten
  • Sandsackdepots werden geöffnet, die ersten öffentlichen Gebäude werden abgesichert
  • Die Schleusentore in den Mauern der U-Bahn Treppenabgänge zum hermetischen Abschließen der U-Bahnstationen sind in den Stand-By Modus versetzt
  • Menschen bevorraten sich für 2x24 h statt nur für einen Tag, vor allem mit Trinkwasser. Milch ist ausverkauft, alles andere nicht
  • Badewannen werden mit Wasser gefüllt
  • usw.

Beim Spaziergang durch das windige-nasse Taipeh habe ich persönlich zeitweise schwere Kreislaufprobleme gekriegt, zurückzuführen auf einen plötzlichen Luftdruckabfall und Temperatursturz von 32 auf 25 Grad Celsius innerhalb weniger Minuten. Nach 15 Minuten Pause in einem klimatisierten Kaufhaus ging es wieder. Zum ersten Mal musste ich mich torkelnd am Treppengeländer festhalten, als ich die eine Treppe herab ging, obwohl ich erst 58 Jahre bin. Taifun-Erfahrungen, hautnah.

Ich habe meinen Twitter Account reaktiviert (siehe unten rechts: Twitter update) für kurzfristige Berichterstattung, und ein Album auf Picasa angelegt, das ich regelmäßig aktualisiere. Alles, solange Energie und hiesiger Provider dies mir erlauben.

Hier ein Video:


Morakot kommt

Tja, mit so etwas muss man rechnen, wenn man in die Tropen geht: über dem Pazifik hat sich ein Taifun gebildet (Name: Morakot), der auf den Norden von Taiwan zusteuert und beim Landgang am Samstag eine Stärke von 130-150 mph (miles per hour) haben soll, das entspricht 200 - 240 km/h. Die europäischen Windstärkenskala hört bei 12 (max. 133 km/h) auf.

Die Taiwaner sehen das gelassen, man bereitet sich darauf vor wie unsereiner auf eine Gewitterfront, die sich mit schwarzen Wolken und fernem Donnergetöse anmeldet, und man weiß, das dies auch nur eine Vorhersage ist und auch alles anders sein kann.

Hier ein Screenshot der augenblicklichen Vorhersage:


Quelle:
http://www.wunderground.com/tropical/tracking/wp200909.html
Wunderground ist der internationale Wetterdienst der zivilen Luftfahrt.

update: Radarfilm von Morakot bis jetzt


2009-08-05

Nofretete und Morchel

Bei unserem ersten Ausflug mit unseren Gastgebern sind wir den äußersten Norden der Insel abgefahren mit Besuch an Yehliu, eine Mondlandschaft aus erodiertem Sandgestein, die sich in den Ozean hineinzieht und von Asseln bevölkert wird. Viele Gebilde regen die Phantasie an, so auch eine Formation, die An Nofretete erinnert. Aber seht selbst.



Eine besseres Video (slideshow) gibt es auf jdwu auf YouTube:


2009-08-04

Am Ziel

Eigentlich war das, wo wir jetzt sind, unser eigentliches Reiseziel. Hier lebt und arbeitet mein Studienfreund Emmanuel, wir kennen us seit 1973. Wir sind in Taipheh, der Hauptstadt von Taiwan. Wir logieren bei ihm, 400 m über der Stadt, in der Nähe der Uni, mit 24/24 Gesang der Zikaden. Vietnam und Hong Kong war dazu gebucht, wenn man schon so einen teuren Langstreckenflug macht,um alte Freunde zu besuchen.

Eigene Bilder gibt es noch nicht, heute ist das Wetter sehr diesig, aber Google macht ja alles möglich.

2009-08-03

Turnschuh-Bräutigam


Ist das nicht süß?
Mit diesem Schnappschuss verabschieden wir uns aus Hong Kong
und ziehen weiter.

2009-08-01

Café de Thunder

Ich mag nicht, Ansichtskarten aus dem Urlaub zu schreiben. Also, hier sind einige Ansichtskartenmotive zur freien Auswahl.Smilie by GreenSmilies.com

Hong Kong


Credit: greensmilies.com