2009-08-15

Weniger Dessert für Taiwaner

Ich sitze ja mitten drin, inzwischen wieder in Taipeh, und ich sehe die Fernsehbilder und lese die (englischsprachigen) Zeitungen. Aber ich schreibe hier nicht drüber, was nicht auf Google und YouTube zu finden ist, wer sich halt für spektakuläres interessiert.

Ich gebe hier weiter, was ich selber erlebe, und nicht was ich (von Ausnahmen abgesehen) zitieren müsste (das z.B. 50.000 Soldaten im Krisengebiet im Einsatz sein sollen, um zu helfen. Das sollte man sich mal vorstellen, 50.000 Bundeswehrsoldaten im Katastropheneinsatz in den Alpen, dann weiß man, was hier passiert ist).

Was ich wiedergeben kann ist das Schicksal des einzelnen Taiwaner, der indirekt betroffen ist, z. B. das traurige "Sorry, no water" des Hoteliers im Süden, der seine Gäste an seine Nachbar abgeben musste und der nicht in der Zeitung steht

Gestern waren wir nach einer knappen Woche wieder einkaufen in einem kleinen Supermarkt in Taipeh. Unsere erschreckten Gastgeber machten uns darauf aufmerksam, das die Preise für frische Lebensmittel (Germüse, Obst, Milch usw.) in die Höhe geschnellt sind. Taiwaner essen z.B. besonders süße Kirschtomaten zum Nachtisch, zusammen mit einem Stück Wassermelone und Ananas. Kirschtomaten im Pack von 600 g kosteten vorige Woche (umgerechnet) 80 Eurocent, jetzt 2 Euro! Und die Regierung hat soeben bestätigt, daß mit einer mehrmonatigen Verteuerung von Frischprodukten zu rechnen ist. Das trifft alle Taiwaner, aber solche Meldungen sehe es nicht zurück in europäischen Agenturen.

Die Folgen von Morakots Sintflut sind noch nicht abschätzbar...

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